Wir hatten einen tollen Dampfnudel-Workshop und waren alle pappesatt | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Wir hatten einen tollen Dampfnudel-Workshop und waren alle pappesatt

Wer kennt das nicht: Dampfnudeln als Teil der Familiengeschichte. Dampfnudeln gibt es immer bei der Oma, die Mama lehnt sich entspannt zurück, die Familie ist ja versorgt. Und dann ist die Oma auf einmal nicht mehr da. Und in manchem Kind wächst der Wunsch, zu wissen, wie man diese leckeren Teigbollen mit der tollen salzigen Kruste herstellt.

Auf Einladung des Kulturvereins kamen am Samstag 22. März zwölf Interessierte ins Gemeindehaus, um in die Geheimnisse von Hefe, Teig, fertiger Dampfnudel und den zugehörigen Soßen einzutauchen. Julia Ofer und Uli Job hatten bereits zwei Sorten Teig vorbereitet und nach gründlichem Händewaschen, konnten die Teilnehmer mit den Händen Kontakt mit ihrem Partner „Hefeteig“ aufnehmen. Der langsam im Kühlschrank über Nacht gegangene Teig und der frische warme Teig hatten unterschiedliche Textur, waren aber beide sofort weiterbearbeitbar. Hefeteigprofis wissen: ein fertiger Hefeteig muss sich so anfühlen. Mit dem Lebewesen Hefe gingen wir dann mikrobiologisch auf Tuchfühlung. Wärme, Futter (Zucker), Flüssigkeit: die Zauberzutaten, um den Organismus zum Leben zu erwecken. Wir sprachen viel über ein „kann man so machen, aber auch anders“, aber auch über die Dinge, die die Hefe nicht so mag.

Der fertige Teig wurde zu Kugeln geformt und dabei auch über die Techniken gefachsimpelt. Es wurde sich eh viel ausgetauscht an diesem Tag. Weniger der Vortrag oder das Vormachen standen im Vordergrund, vielmehr das gemeinsame Gespräch und Tun.

Viel Spaß hatten wir mit der 80-jährigen Tine, die das Erlernen von Dampfnudeln als eines ihrer Lebensziele im fortgeschrittenen Alter formulierte und den ganzen Nachmittag eine lustige Geschichte nach der anderen raushaute. Ein 12-jähriger Junge kam später dazu und sah das Teigmachen als nicht vordergründige Priorität. Seine Oma wisse wie man Hefeteig macht, sagte er, er solle auf ihre Weisung nur kommen und lernen, wie man sie brät. Sprachs, lernte, aß zwei Dampfnudeln und war wieder weg. Jede Teilnehmerin machte dann noch einen eigenen Teig. Ließ ihn gehen – aß fertige Dampfnudeln – formte die Kugeln – aß weitere Dampfnudeln. Dabei wurde der Salzgehalt der Kruste geprüft, die Tauglichkeit verschiedener Pfannen, doppelt oder einfach gebacken. Und welche Methode Wasser. Salz und Fett zu dosieren, welches Ergebnis bringt.

Mit dem allgemein gültigen Grundsatz „Viele Hände, schnelles Ende“ wurde gegen 16:00 Uhr aufgeräumt. Jede Teilnehmerin nahm sich noch einen Teller Dampfnudeln und Soße mit nach Hause. Liebe Julia Ofer, dir danke ich herzlich für deine Unterstützung, gerade die unterschiedlichen Methoden nahmen die Angst es gäbe nur einen Weg zum Glück. Wir hatten einen sichtlich lehrreichen und unterhaltsamen Nachmittag. „Was die Oma noch wusste“ – traditionelles Küchenwissen im Rahmen des Dorfjubiläums.

(Kulturverein)