Zur besten Neujahrsempfangszeit Anfang Januar hatte der Gemeinderat am Sonntag, den 12. Januar, in die Wasgauhalle geladen und die Bevölkerung folgte dem Aufruf zahlreich. Alle einladend gedeckten 260 Sitzplätze waren besetzt, einige Menschen standen im Hintergrund an den Stehtischen. Anlass des Festaktes waren der Auftakt des Festjahres und die Präsentation der ersten Dorfchronik für Kapellen-Drusweiler – zwei schöne Gründe zum Feiern. Kapellen feiert dieses Jahr seinen 750 Geburtstag, Drusweiler ist bereits 846 Jahre alt.
Ortsbürgermeister Gerd Kropfinger ließ es sich nehmen, jeden persönlich bei einem Sektempfang im Foyer zu begrüßen. Besonders freute er sich, dass mit Emilie Pelkner (96) auch die älteste Einwohnerin des Ortes gekommen war. Schorsch, der „extrem gut gelaunte Moderator“, hatte sich jedoch frech vor ihn geschoben und alle Gäste schon mal am Eingang abgefangen und mit einem roten Band verknüpft. Bereits da bekam jeder eine Ahnung, dass es an diesem Nachmittag nicht bei einem Sekt und ein paar Reden bleiben sollte. Besondere Verwirrung stiftete Schorsch damit, dass er anscheinend jeden zu kennen schien (…Günter, schön dass du da bist, aber wo ist denn dein Chef Jochen? Auch Kurt Becker war sehr verwirrt an diesem Tag 😊). Noch bevor es richtig losging, wurde im Saal das eine oder andere Feuerwerk abgefackelt. Mit Situationskomik packte Schorsch jede Gelegenheit am Schopf, sich in Gespräche einzumischen (gell, Pitty…) oder jemanden ins Rampenlicht zu zerren.
Die Landfrauen hatten fantastische Platten mit Häppchen und Kuchen gerichtet, die Streunerpfoten versorgten mit einem tollen Service mit Getränken und so konnte man gut unterhalten und gestärkt durch das ca. 3-stündige Programm des Nachmittags gehen.
Nach einem ersten Liedbeitrag des Chors mit dem Kapeller Lied begrüßte Ortschef Gerd Kropfinger in seiner Rede die zahlreichen Ehrengäste. Landrat Dietmar Seefeld, Verbandsbürgermeister Kathrin Flory und zahlreiche Bürgermeisterkollegen waren gekommen, dazu die Alt-Bürgermeister und ein großer Anteil der Autoren der Dorfchronik. Gerd Kropfinger dankte den Aktiven im Ort für Ihr Wirken und wünschte sich vor allem, dass 2025 wieder ein Jahr des Miteinander werden solle. Die Worte „Miteinander“ und „Zusammenhalt“ waren an diesem Nachmittag noch häufiger zu hören, auch Landrat und Verbandsbürgermeisterin betonten diese Werte für eine intakte Dorfgemeinschaft in ihren Grußworten sowie das zweite Lied des Chors „Aufstehn, aufeinander zu gehn“. Bei diesem bedankte sich 2. Beigeordnete Ulrike Job mit einer Keramikrose für viele Jahre treue Unterstützung bei vielen örtlichen Veranstaltungen.
Der „extrem gut gelaunte Moderator“ Schorsch hieß den Saal anschließend einen Wunsch, eine Vision auf vorbereitete Blätter schreiben, diese wurden zu Fliegern gefaltet und auf Bürgermeister Gerd abgeschossen. Eine spaßige Aktion. Spannend in der Auswertung ist zu lesen, dass sich auch hier die Mehrheit Zusammenhalt, Harmonie, Frieden, Miteinander und Gemeinschaft wünscht. Den besonderen Wünschen wie „Freibier“, „Meer mit Strand“, „Kunstrasenplatz“, „Weinbrunnen“ und „eine Bäckerei für Julius“ widmete sich Ulrike Job, die Ihr Handy und ChatGPT damit fütterte, in Sekundenschnelle ein Gedicht über den Ort bekam und viele Lacher inkl. eines Lachanfalls bei sich selbst. Es folgte eine kurze Pause, in der eine Diashow mit den alten, für die Dorfchronik aufgenommenen Bildern gezeigt wurde.
Im zweiten Teil des Nachmittags berichteten Gemeinderatsmitglied Elena-Luisa Kropfinger und die Archivarin der Verbandsgemeinde Simone Neusüß über den Entstehungsprozess der Dorfchronik. Elena-Luisa hatte dieses Projekt schon 2017 im Fokus und brachte es in einem zweiten Anlauf 2022 ins Rollen. Kapellen-Drusweiler konnten das Archiv Bad Bergzabern das Projekt gewinnen, das eine eingespielte Arbeitsgruppe von Historikern und Autoren mitbrachte, die bereits gemeinsam schon mehrere solcher Projekte realisiert hatten. Sie alle waren bereit, sich ihren Fachgebieten und den damit verbundenen Themen zu Kapellen-Drusweiler zu widmen. Auch einige Einheimische waren bereit, sich Themen anzunehmen. Sie alle investierten viel Zeit und Energie, um zu recherchieren, zu schreiben und ihre Beiträge für diese Ortschronik zu verfassen. Rudi Job, aufgewachsen im Ort, ehrte die beiden Frauen mit zwei großen Blumensträußen, eine Chronik über den Ort war schon lange ein Herzenswunsch von ihm. 388 Seiten Wissenswertes rund um den Ort stehen mit der Dorfchronik zum Verkauf. Ein Viertel der gedruckten Exemplare ging an diesem Nachmittag über den Ladentisch.
Steven Öhl brachte den Saal mit seinem Rausschmeißer-Song über Kapellen-Drusweiler noch mal zum Kochen und alle waren sich einig: Das war ein toller Nachmittag! Wir freuen uns, dass wir euch damit eine Freude bereitet haben. Das Festjahr liegt nun vor uns mit vielen kleinen und großen Veranstaltungen. Lasst euch überraschen und feiert mit uns.
Uli Job für den Gemeinderat
(Bilder hier im Beitrag, wer noch was passendes hat, gerne schicken an kontakt@kapellen-drusweiler.de)