Still und leise – wie man es Anglern als Wesenszug bei Ausübung ihrer Tätigkeit zuspricht – waren sie wieder aktiv: Durch den in Bad Bergzabern ansässigen Angelsportverein „Petri Heil“ wurden Ende April weitere Fische im Erlenbach angesiedelt. Jungfische stellt man sich klein vor, doch die eingebrachten Jung-Aale hatten bereits eine stattliche Größe zwischen 20 und 30 cm.
30 dieser ca. 5 Jahre alten Aale wurden an drei unterschiedlichen Streckenabschnitten in den Erlenbach entlassen. Kaum im Wasser, suchten sie sich ein Versteck und waren nicht mehr gesehen.
Im Bach oder den nachfolgenden Fließgewässern werden die Aale lange Zeit standorttreu bleiben. Die Freizeitfischer und Bachpaten hoffen, dass vielleicht in naher Zukunft einige der ausgewachsenen sogenannten Silberaale ihre letzte Reise aus dem Erlenbach zu den Laichgründen in die Saragassosee im Atlantik antreten werden. Durch seinen einzigartigen Lebenszyklus zählt der europäische Aal zu den wahren Wander- und Wandlungsmeistern. Normalerweise wandern die kleinen Jung-Aale aus dem Meer wieder die Flüsse hinauf. Wenn sie auf natürlichem Weg unsere heimischen Gewässer nicht mehr erreichen, dann muss der Mensch einen Weg finden. Kleine Flüsse als auch Bäche bilden wichtige Lebensräume für den meist nachtaktiven Fisch, welcher als stark gefährdet eingestuft ist. Im Erlenbach sind die Neuankömmlinge vor den üblichen Fressfeinden geschützt, weil in den Bächen kaum welche vorhanden sind. Auch der Mensch als Angler bleibt hier außen vor.
Wie kommt der Angelsportverein Petri Heil nach Kapellen-Drusweiler? Dass sein Vorsitzender Thomas Matz bei uns im Ort lebt, ist eher ein Zufall. Dennoch besteht ein großer Teil des Vorstandes tatsächlich aus Bürgern aus unserem Ort. Vor dreißig Jahren wurde ein 15.000 Kubikmeter großes Regenrückhaltebecken am Erlenbach durch die Verbandsgemeinde, die Verbandsgemeindewerke und die Ortsgemeinde gebaut. Seitdem kann der Bach mittels Drosselklappe gestaut werden und so der Strom des Wassers durch den Ort bei Hochwasser reduziert werden. Zuvor gab es öfters nasse Keller im Ort. Gesteuert wird die Schließe durch die Feuerwehr. Bei dieser Baumaßnahme wurde eine alte Waschbank (siehe erstes Foto) freigelegt. Aber auch der Erlenbach wurde renaturiert und fließt seitdem wieder in Mäandern. Fische siedelten sich an und – wie schön! – der Angelsportverein „Petri Heil“ übernahm die Bachpatenschaft. Sichtbar im Ort wird der Verein beim jährlichen Aktionstag „Saubere Landschaft“, bei dem sich auch Auswärtige um die Sauberkeit rund um den Erlenbach in Kapellen-Drusweiler kümmern. Für sein Kümmern spricht die Ortsgemeinde dem Angelsportverein ein großes Dankeschön aus.
Übrigens: Auch der Angelsportverein feiert dieses Jahr Jubiläum. Auf stolze 50 Jahre Vereinsgeschichte kann er zurückblicken. Aktuell sind wir gemeinsam im Gespräch, um bei einer für dieses Jahr geplanten Baumpflanzaktion auch Maßnahmen am Erlenbach zu realisieren.
(Ortsgemeinde)